Wohnhausbrand in Johnsbach
Einsatzmeldung „Brandeinsatz Wohnhaus Johnsbach gegenüber Feuerwehrhaus“. Diese Meldung ließ vermuten, dass es sich um ein bewohntes Gebäude mit Familie darunter mehreren kleinen Kindern handelt. Entsprechend schnell und fokussiert trafen die Kameradinnen und Kameraden am Rüsthaus ein. Schnell war jedoch klar, dass es sich um ein seit kurzem unbewohntes Gebäude in idyllischer Alleinlage unterhalb des Sebring-Grabens handelte.
Das Feuer betraf zunächst in seiner Entstehung das Garagengebäude, griff aber schnell auf eine Seite des Wohngebäudes über. Ab diesem Zeitpunkt war das im Wesentlichen aus Holz erbaute Anwesen nicht mehr zu retten. Bis zu 8 Strahlrohre waren über Stunden auf die Brandherde gerichtet, die Gebäude brannten jedoch zur Gänze ab. Übrig blieb nur noch ein Haufen Schutt. Betroffen machten uns die beiden Besitzer, die dem Ereignis traurig und Arm in Arm beiwohnten.
Nun zu wichtigen Statements zum Einsatz und Vorgehen der Feuerwehren: Unser Dank gilt allen Kameraden, die sich Sonntag früh dieser kräftezehrenden und schwierigen Aufgabe stellten. Absolut bemerkenswert sind die Ausrück- und Ankunftszeiten der Feuerwehren Hall, Weng und Admont. FFW Hall war exakt 20 Minuten nach Alarmierung vor Ort und hatte das Strahlrohr ihres Tanklöschfahrzeuges in Betrieb. Wohlgemerkt müssen die Kameraden um 3:29 aus dem Bett, zum Rüsthaus, Kleidung und Ausrüstung anlegen, ausrücken und etliche Kilometer auf Bergstraßen anrücken. Das verdient unser aller Anerkennung!
Die FFW Johnsbach legte von der Wasserentnahmestelle ca. 260 m Schlauchleitung in Rekordzeit und bekämpften das Feuer über Stunden mit 2 Strahlrohren. FFW Weng, Hall und Admont taten dergleichen. Polizei und Rettung waren natürlich sofort zur Stelle.Als einzige Möglichkeit, das Feuer zur Gänze zu löschen und einen Waldbrand zu verhindern, war der Einsatz eines Baggers. Löschmeister Patrick Zeiringer führte nach Absprache mit dem Einsatzleiter HBI Christoph Nachbagauer den Bagger über die Wiese an den Einsatzort. Er ebnete sich den Weg zum Gebäude und in kürzester Zeit öffnete er das Gebäude behutsam, während die Strahlrohführer die brennenden Teile ablöschten. LM Patrick Zeiringer ist ein mutiger und begnadeter Maschinenführer, ruhig und ungerührt drang er durch das gesamte Gebäude vor, so dass wir nachhaltig löschen konnten.
Nach knapp 5 Stunden hartem Einsatz war der Brand gelöscht, eine Brandwache wurde installiert. Diese Zeit hat unsere geschätzte Wirtsfamilie, Feuerwehrkameraden und Freunde, die Familie Wolf alias Kölbl dazu genutzt, den gerade geschlossenen Gasthof für uns zu öffnen und alle ca.. 80 am Einsatz beteiligten Feuerwehrkameraden mit einer zünftigen Hauswurst mit Senf und Kren sowie mit Kaffee und Erfrischungsgetränken zu versorgen. Dafür ein ausdrückliches Dankeschön „das gibt’s nur bei uns!!!“
Letzte Anmerkung des Verfassers: Im Einsatzszenario war deutlich erkennbar, dass der Einsatz eines modernen Tanklöschfahrzeuges in Johnsbach Leben retten kann. Ein Tanklöschfahrzeug (TLF-A) ist schnellstens an der Einsatzstelle und kann unkompliziert und unverzüglich mit dem Löscheinsatz beginnen. Es geht hier um Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden. Daher mein absolut ernster und dringender Appell an politisch, kommerziell und technischen Verantwortliche Entscheider, diesen Tatsachen ins Auge zu sehen und jenseits formaler Rahmenbedingungen hier umgehend ein positives Ergebnis zu schaffen. Ich möchte es als Feuerwehrmann nicht erleben, hilflos und erfolglos zu sein, wenn es anders möglich gewesen wäre
Bericht: LM Peter Prügelhof, Johnsbach
eingesetzt waren:
FF Johnsbach mit LF-B, KRF-S
FF Hall mit RLF-A 2000, KLF-A, MTF-A, MZF-A
FF Weng mit HLF1-LB und 9 Personen
FF Admont mit TLF-A 4000, LKW-A mit TS, MZF-A (Einsatzleitung), MTF-A, SAN 2
Polizei
ENVESTA
Bilder: OBI d.F. Stefan Schröck, HBM Andreas Aster, OLM Julian Butter
Bildergalerie
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