Abschnittsübung in Ardning
Den Beginn der Abschnittsübung machte die Übungsvorstellung der austragenden Wehr an die Delegierten und Übungsbeobachter. Hierzu konnte Kommandant HBI Rene Lesch zahlreiche hochrangige Feuerwehroffiziere und politische Verantwortungsträger begrüßen, darunter den Abschnittsfeuerwehrkommandanten ABI Roland Rohrer (Abschnitt 01 – Admont) sowie die Bürgermeister Reinhard Metschitzer und Christian Haider.
"Brand in der St. Johannes - Kirche mit einer vermissten Person", stand dabei als Thema für die Kameraden/-innen des Abschnittes Admont auf dem Übungsplan, welche von Kameraden/-innen aus den Abschnitten Liezen und Paltental unterstützt wurden.
Übungsziel/Übungsablauf
Vorrangiges Ziel dieser Übung war es, die Wasserförderung über lange Wegstrecken zu beüben! Galt es doch - neben einer Zubringleitung von einem in der Nähe des Übungsobjektes befindlichen Hydranten - 2 weitere Zubringleitungen vom Ardningbach mit einer Wegstrecke von ca. 600 Meter und einem Höhenunterschied von 30 Höhenmeter mittels Relaisbetrieb (mehrere Tragkraftspritzen hintereinander) zu errichten. Ebenfalls galt es die Themen Kommunikation, Koordination, Zusammenarbeit und Einsatzleitung auf Abschnittsebene zu üben.
Gegen 18:45 Uhr erfolgte anschließend die Alarmierung mittels Sirenenalarm und SMS-Benachrichtigung der ortszuständigen Feuerwehren Ardning und Frauenberg/Enns mit dem Alarmstichwort „S03-Übung, B05 Zimmerbrand in der St. Johannes - Kirche in Ardning. Eine Person vermisst“. Diese rückten entsprechend der Alarm- und Ausrückeordnung unter der Einsatzleitung von OBI Walter Flicker mit MTF-A, LF, KRFS sowie RLFA-T 2000/200 und MTF-A mit TSA zum Einsatzort aus.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte und der anschließenden Lageerkundung durch den Einsatzleiter wurde festgestellt, dass es im Altarbereich zu einem Brandgeschehen gekommen war. Die enorme Rauchentwicklung führte bereits zu einer massiven Rauchverschleppung im gesamten Gebäude, eine Person lag regungslos am Boden neben den Sitzbänken.
Aufgrund der vorgefundenen Schadenslage, sowie der akuten Gefahr einer weiteren Brandausbreitung veranlasste OBI Flicker daher sofort den Nachalarm der Feuerwehren Hall, Weng, Admont sowie Stadt Liezen, BtF MFL Liezen und Rottenmann.
"Menschenrettung und Brandbekämpfung mit Atemschutz in der Kirche Ardning", lauteten die ersten Einsatzaufträge. Nach der Rettung der vermissten Person und deren Übergabe an Feuerwehrsanitäter erfolgte die Brandbekämpfung im Inneren der Kirche mittels C-Hohlstrahlrohr. Die nach und nach eintreffenden Kräfte hatten den Auftrag, den Wasserbezug im Bereich Ardningbach herzustellen, wobei hier erstmals eine mobile Wehr zum Einsatz kam.
Danach galt es zwei Zubringleitungen zum Übungsobjekt zu errichten, parallel zu dieser Maßnahme erfolgte die Installation eines Atemschutzsammelplatzes (ASSP) als taktisches Führungsinstrument für einen koordinierten Atemschutzeinsatz mit mehreren parallel eingesetzten Trupps. Die Einsatzüberwachung der eingesetzten Atemschutztrupps wurde durch die einzelnen Gruppenkommandanten sichergestellt.
So wurde in weiterer Folge der Schutz der Nebengebäude und ein Außenangriff mittels 2 C-Hohlstrahlrohre sowie in weiterer Folge auch ein Außenangriff mittels Drehleiter ebenfalls mit einem C-Hohlstrahlrohr durchgeführt. Dank dieser koordinierten Löschmaßnahmen konnte dann innerhalb kurzer Zeit "Brand aus" gegeben werden.
Im Einsatz waren mit insgesamt 94 Personen:
FF Ardning mit MTF-A, LF und KRFS
FF Frauenberg/Enns mit RLFA-T 2000/200, MTF-A und TSA
FF-Hall mit RLFA 2000 und KLF-A
FF-Weng mit HLF1-LB
FF-Admont mit TLFA 4000
FF-Rottenmann mit TLFA 4000
FF-Liezen Stadt mit DLK
BtF MFL Liezen mit LKW-A
Abschnittsführungsstab
"Das Zusammenspiel der Feuerwehren des eigens Abschnittes mit Feuerwehren aus anderen Abschnitten ist enorm wichtig. Dieses muss auch regelmäßig geübt werden, um im Ernstfall bestmöglich aufeinander abgestimmt zu sein.", so Abschnittskommandant ABI Roland Rohrer im Rahmen der Abschnittsübung 2023.
"Wie schnell es zu einem Feuerwehrgroßeinsatz kommen kann, mussten wir letztes Jahr miterleben. Umso wichtiger ist es, dass die Zusammenarbeit und Koordination der einzelnen Feuerwehren regelmäßig geübt wird. Aus jeder Übung können enorm viele Erfahrungen gewonnen werden, welche im Ernstfall den notwendigen Vorsprung bringen.", so die beiden Bürgermeister Reinhard Metschitzer und Christian Haider unisono.
"Nachdem die Kirche 1946 schon einmal gebrannt hat, hoffe ich, dass dies nie wieder passiert. Aber zu sehen wie rasch und koordiniert die Feuerwehren in einem solchen Fall handeln, beruhigt mich sehr.", so Pater Prior MMag. Dr. Maximilian Schiefermüller OSB.
Schlussbesprechung
Im Anschluss an diese Abschnittsübung wurden alle Ergebnisse, Erkenntnisse und Erfahrungen gemeinsam besprochen. Diese werden nun in die Alarmierungs- bzw. Einsatzabläufe einfließen und dort entsprechend weiter vertieft und gefestigt werden.
Die FF-Ardning dankt allen Mitwirkenden für ihre Leistung bei widrigsten Wetterbedingungen, ebenso für die Möglichkeit die St. Johannes - Kirche zu beüben und besonders der Gemeinde Ardning, welche die Kosten für das Essen der Übungsteilnehmer übernommen hat!
Bericht: FF Ardning/OBI Walter Flicker
Bilder: LM d.V. Ing. Byörn Tschinkl